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s REAL und Wohnnet präsentierten heute die Ergebnisse der jährlichen Wohnstudie. Hier ein paar Ergebnisse daraus:

„Wohnqualität kommt jetzt eindeutig vor Renditeüberlegungen, Investition in Sachwerte und Werterhalt geben persönliche Sicherheit in unsicheren Zeiten.“

Fast drei Viertel der Immobiliensuchenden, nämlich insgesamt 73 %, wollen Eigentum erwerben. Ein Grundstück suchen dabei 12 %, eine Eigentumswohnung 30 %, und ein Haus wollen 31 % kaufen. Diese Präferenz hat sich in Corona-Zeiten und im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert, ist aber in den letzten Jahren zunehmend wichtiger geworden (2018: 67 %; 2017: 62 %; 2016: 53 %). Einen leichten Unterschied gibt es bei den angegebenen Motiven für den Eigentumserwerb: Wichtiger wurden demnach, dass keine monatliche Miete mehr zu bezahlen ist und dass es keine Übersiedlungen mehr benötigt.

Signifikant weniger wichtig nach dem Shutdown wurden hingegen die Themen Geldanlage und Wertsteigerung (20 % vs. 9 %) und die Vorsorge für das Alter (18 % vs. 15 %). „Die Menschen haben nach dem Shutdown vermehrt ihre aktuelle Wohnsituation hinterfragt und sich über Verbesserungspotenzial Gedanken gemacht,“ weiß Michael Pisecky, Geschäftsführer von s REAL Immobilien. „Wohnqualität kommt jetzt eindeutig vor Renditeüberlegungen, Investition in Sachwerte und Werterhalt geben persönliche Sicherheit in unsicheren Zeiten.“

Mieten wollen hingegen stabile 27 % der Immobiliensuchenden, wobei hier die aktuelle Lebensphase als Motiv nach dem Shutdown eine erhebliche Steigerung erfahren hat, nämlich von 32 % auf 40 %.

Stadt oder Land?

Verliererin der Corona-Krise ist eindeutig die Bundeshauptstadt. Wollten davor noch 34 % unbedingt nach Wien, waren es danach nur noch 25 %. Die Landeshauptstädte blieben dagegen einigermaßen stabil bei den Wohnwünschen (15 % vs. 16 %), ein wenig beliebter wurden kleinere Bezirksstädte (12 % vs. 16 %). Ländliche Idylle suchten vor Corona 39 % der Befragten, danach waren es 43 %. Rechnet man hier die Bezirkshauptstädte dazu, wollen fast 60 % der Teilnehmenden an der Umfrage weg aus den größeren Städten.

Von einer großen Stadtflucht kann man aber noch nicht sprechen, zu gering sind hier – noch – die Verschiebungen in den Präferenzen. Dauert die Corona-Krise hingegen noch länger an, könnte es hier ein Umdenken in der Bevölkerung geben. Am Beginn der Krise alternativloses Homeoffice für viele Beschäftigte könnte sich für Firmen als gute Möglichkeit entpuppen, flexible Arbeitszeiten und –orte für ihre Angestellten zu ermöglichen und damit einen Umzug aufs Land attraktiver und mit dem Lebensumfeld vereinbar zu machen.